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Presse
 




Steiff Archive Auction November 2024
Bericht im Mannheimer Morgen


Herbstauktion 2024
Eine Hommage an Brigitte Bachmann - oder die bittere Süße des Sammelns
Marco Bröning

Puppen verbinden Menschen. Als Sammlerin der zweiten Generation bin ich seit mehr als vierzig Jahren mit dieser Leidenschaft verbunden und habe viele Menschen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus kennengelernt. Einige tiefe Freundschaften haben sich entwickelt.

Uns alle eint die Suche nach dem besonderen fehlenden Stück. Wenn wir es gefunden haben, gehen wir zum nächsten Stück über.

In den letzten Jahren habe ich mich leider auch von langjährigen Freunden verabschieden müssen. Sei es durch Tod, Alter oder Krankheit, sorgfältig und leidenschaftlich zusammengetragene Sammlungen haben ein neues Zuhause gefunden. Jede Sammlung erzählt ein Stück Lebensgeschichte. Gleichzeitig haben neue Verwalter auf Zeit die Möglichkeit, ihrem Jagdinstinkt zu frönen. Sie haben die Chance, besondere Exponate zu erwerben und das Erbe und die Provenienz weiterzuführen. Als Sammler müssen wir uns fragen, wie wir unsere Sammlung betreuen wollen. Gibt es einen Zeitpunkt, an dem ein Sammler seine Leidenschaft aufgeben sollte? Und wenn ja, wann ist dieser Zeitpunkt gekommen?

Brigitte Bachmann hat diese Entscheidung für sich selbst getroffen. Am Wochenende des 11. und 12. Oktober 2024 wurde ihre hochwertige Sammlung französischer Bebes und seltener deutscher Figuren bei der Ladenburger Spielzeugauktion in Deutschland versteigert.

Sorgfältig und mit wachem Auge hat sie in den vergangenen Jahrzehnten eine exquisite Sammlung hochwertiger Puppen zusammengetragen. Bescheiden und geduldig hat sie lange auf das eine oder andere Highlight gespart, um im richtigen Moment ihren Jagdtrieb ausleben zu können. Als eher zurückgezogene Person hatten nur wenige Menschen Zugang zu ihrer Sammlung. Gleichzeitig haftet ihr etwas Mystisches an. Ihr Name ist weit über Deutschland hinaus bekannt - die Dame mit den exquisiten Puppen! Lebensumstände und Gesundheit ändern sich. Nun hat sie die Entscheidung getroffen, dass ihre geliebte Sammlung weiterziehen soll - keine leichte Entscheidung.

Das Team der Ladenburger Spielzeugauktion versteigerte ihre Sammlung in einer ganz besonderen Atmosphäre. Freunde aus Deutschland, der Schweiz und Österreich waren dabei, unzählige Telefon- und Online-Bieter aus der ganzen Welt beteiligten sich. Die Gedanken aller waren bei Brigitte und ihrer Familie. Versteigert wurden Raritäten von Andre Thuillier, Bru, Jumeau, Rabery, Schmitt, aber auch besondere deutsche Charaktere von Catterfelder Puppenfabrik, Kämmer & Reinhardt oder Simon & Halbig.

Als Fortsetzung der Jubiläumsauktion im Frühjahr gingen die Preise in Ladenburg wieder einmal durch die Decke. Los 4255, eine außergewöhnliche Bru Jeune in der seltenen Größe 11, mit DEM von Brigitte Bachmann so geliebten Blick und den tiefbraunen Augen, erzielte mit einem Zuschlagspreis von 58.000 Euro einen neuen Rekord und verfehlte damit nur knapp den Weltrekordpreis der Ladenburger Frühjahrsauktion. Ein weiteres Highlight war Los 4256, eine prächtige Bebe Schmitt mit besonderer musealer Provenienz. Nach einem Bietgefecht wurde der Zuschlag bei 17.000 Euro erteilt, während eine besondere Steiner-Figur A mit Porzellanzeigern und Hebelaugenwerk für 7.000 Euro zugeschlagen wurde.

Feine Stücke aus Privatbesitz erzielten ebenfalls hohe Preise. Los 4020 ein spektakuläres Portrait Jumeau Bebe Größe 5 EUR 40.000, Los 4021 ein Bru Jeune mit dem begehrten Ausdruck und in Originalbekleidung wurde für EUR 30.000 zugeschlagen. Aber auch deutsche Charaktere erzielten Spitzenpreise, so z.B. Los 4195 eine wunderschöne Kämmer & Reinhardt Googly 131, die einen Bieterkrieg auslöste und für EUR 7.000 zugeschlagen wurde. Viele andere Puppen erzielten Rekordpreise. Dabei hatte die Familie Seidel wieder einmal ein gutes Gespür für den Mix der angebotenen Puppen. So bot die Auktion viele Möglichkeiten für jeden Sammler. Eine in jeder Hinsicht herausragende Veranstaltung.

Das Fazit: Mit viel Vorarbeit, Sorgfalt und hoher Qualität gelang es dem Ladenburger Team, Spitzenpreise zu erzielen. Nicht zuletzt dank vieler technischer Neuerungen, wie z.B. dem Live-Stream während der Auktion, konnten viele neue Sammler gewonnen und die Szene aktiv belebt werden.

Viel Spaß beim Sammeln, Marco Bröning



Ladenburger Spielzeugauktion 29. Juni, 2024 Steiff-Sonderauktion Nachbericht
Auction Daily
15. Juli, 2024




externer Link



Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen
Kinderträume - Spielen – Lernen – Leben um 1900
Aktionswochenende „Spielzeug-Schätze“
Berichte im Mannheimer Morgen




A Cub of Titanic Proportions: Steiff’s Original 1912 Black Mohair Titanic Mourning Bears [englischer Text]
veröffentlicht in der Oktober 2023 - Ausgabe der Antique Doll Collector


Ladenburger Spielzeugauktion 1. Juli, 2023 Steiff-Sonderauktion Nachbericht
Ein Bietgefecht der Extraklasse
Pressemitteilung
14. Juli, 2023



Die bereits mit Aufregung erwartete Versteigerung des Titanic Bären fand am 01.07.2023 in Giengen an der Brenz in den historischen Mauern der Schranne statt. In dem Gebäude des früheren Giengener Getreidemarktes kamen an diesem Auktionstag 262 Steiff-Artikel der Extraklasse unter den Hammer.

Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Steiff-Auktion der Ladenburger Spielzeugauktion stellt mittlerweile ein festes Highlight des alljährlichen Steiff-Sommerfestes dar. Interessierte Liebhaber und Kunden aus aller Welt kommen hier zusammen. Nur besondere Stücke mit hohem historischem Wert kommen hier zur Versteigerung. So auch an diesem Wochenende.

Neben dem Titanic Bären, der die größte Aufmerksamkeit auf sich zog, sollte auch ein sehr seltenes Exemplar eines schielenden Petsy Bären für Furore sorgen. Als Lot Nummer 15 unterstrich er bereits zu Beginn der Versteigerung die Besonderheit dieser Auktion. Die Gebote schaukelten sich zwischen Bietern im Saal, am Telefon und an zwei Online-Bietplattformen hoch. Schließlich erzielte er 60.000,- € und zeigte den begeisterten Zuschauern und Bietern, dass diese mit Liebe zusammengetragene Sammlung in der Steiff-Welt eine absolute Rarität darstellt. Mit großem Interesse ging es dann weiter, bis bei Nummer 82 die Luft regelrecht vibrierte. Der Titanic Bär wurde aufgerufen.

Die Familie der verstorbenen Sammlerin, dieser herausragenden Stücke, war mit 10 Personen eigens nach Giengen an die Brenz gereist um das Spektakel live mitzuerleben. Und das war es tatsächlich! Die Aufregung war förmlich greifbar.

Dieser Trauerbär wurde anlässlich des Untergangs des Luxusdampfers Titanic, von der Firma Steiff in sehr limitierter Auflage (ca. 80 Stück) 1912 gefertigt. Bei der Produktion dieses besonderen Bären fielen immer wieder Reststücke des hochwertigen Stoffes an, aus denen wiederum Trauerbären gefertigt wurden. Diese erkennt man, wie auch bei dem zu versteigernden Bären, an einer Mittelkopfnaht. Von diesen gab es nur ein paar wenige Stücke.

Die internationalen Bietgefechte um diesen Titanic Bären fanden im Saal und auf allen Leitungen statt. Als die 100.000,- € Grenze überschritten wurde, war auch dem letzten Zweifler klar, heute wird Geschichte geschrieben! Der schwarze Trauer-Bär erzielte unglaubliche 180.000,- €.

Als i-Tüpfelchen der Versteigerung kam hinzu, dass der Bär an eine Person im Saal, vor Ort in Giengen, zugeschlagen werden konnte. Mit Euphorie kamen danach auch alle weiteren besonderen Stücke in neue Liebhaberhände und machten den Erfolg dieses Auktionstages komplett.

Diese ereignisreiche Versteigerung zeigte einmal mehr, dass historische Steiff-Artikel ihren Wert konstant halten und außergewöhnliche Stücke durchaus hohe Preise erzielen können. Vor allem, wenn eine Sammlung namhafter Liebhaber zur Versteigerung kommt und in liebevoller familiärer Kleinarbeit bearbeitet, beworben und in einem Buch zur Sammlung als Nachschlagewerk zusammengestellt wird.


Titanic-Bär

Petsy-Bär

Ladenburger Spielzeugauktion 25. Juni, 2022 Steiff-Sonderauktion Nachbericht
Auction Daily
5. Juli, 2022



Auction Daily hatte ein Auge auf die Steiff-Sonderauktion der Ladenburger Spielzeugauktion am 25. Juni 2022 geworfen - und die Auktion enttäuschte nicht: Sie erzielte einen Zuschlag von 268.000 € / 279.367 $ (vielleicht verlinken Sie diesen Satz mit dem Vorverkaufsbericht) Diese Veranstaltung, die jährlich in Giengen, Deutschland, stattfindet, präsentiert immer die schönsten Knopf-im-Ohr-Raritäten des Jahres sowie atemberaubende Ergebnisse. Hier sind einige Highlights aus der Versteigerung von 122 Losen und warum sie die Aufmerksamkeit der Bieter weltweit auf sich gezogen haben könnten.

Steiff ist vor allem für seine Teddybären bekannt, und die ersten Bären der Firma aus der Zeit der Jahrhundertwende erzielen bei Auktionen traditionell Spitzenpreise. Los Nr. 6104, ein 40 cm langer weißer Mohairbär mit Stangengelenk aus den Jahren 1904-1905, wurde mit einem Eröffnungsgebot von 2.500 € / 2.606 $ aufgerufen und erzielte einen Zuschlag von 43.000 € / 44.823 $. Diese bemerkenswerte Rarität in praktisch neuwertigem Zustand war das ultimative Paket in Bezug auf Alter, Zustand, früheste Knopf-ID im Elefantenstil und klassische Präsentation. Los #6107, ein ca. 1928-1930 entstandener 74 cm großer brauner Mohairbär Petsy the Baby Bear, erzielte ein Eröffnungsgebot von €6.500 / $6.775 und wurde mit €42.000 / $43.781 zugeschlagen. Seine beeindruckende Größe, seine fabelhafte Färbung, seine großen blauen Augen und seine unwiderstehliche Persönlichkeit zogen eindeutig mehrere Sammler an. Los Nr. 6118, ein schokoladenbrauner Mohairbär aus dem Jahr 1926 mit schönen und unverwechselbaren Merkmalen, wurde mit einem Eröffnungsgebot von 850 € / 866 $ zugeschlagen und erzielte einen Preis von 22.000 € / 22.933 $. Vielleicht das größte "Preisrätsel" der Auktion - dieser süße Leckerbissen fand offensichtlich Anklang bei zwei leidenschaftlichen Bietern, die fast gleichermaßen entschlossen waren, ihn mit nach Hause zu nehmen.

Außergewöhnliche Bauernhof- und Wildtiere waren ebenfalls gut in den Reihen der Gewinner dieser Auktion vertreten. Los Nr. 6019, eine Sammlung von sechs winzigen Samttieren aus der Jahrhundertwende, wurde mit einem Eröffnungsgebot von 1.200 € / 1.250 $ aufgerufen und erhielt den Zuschlag für 4.900 € / 5.107 $. Das Set bestand aus einem Elefanten, einer Katze, einem Schwein, einem Kaninchen und zwei Hunden, die jeweils mit einem originalen und frühen Ausweis versehen waren. Jedes Tier war zwischen sieben und 11 cm groß; es ist äußerst ungewöhnlich, diese spezielle Gruppe zu finden, und noch dazu in hervorragendem Zustand. Los #6007, ein 26 cm großer Jocko der Schimpanse aus künstlichem Seidenplüsch, hatte ein Eröffnungsgebot von €180 / $187 und erzielte einen Zuschlag von €3.200 / $3.335. Dieses Exemplar aus dem Jahr 1945, das auf dem legendären Affendesign des Unternehmens basiert, wurde aus einem sehr seltenen Material hergestellt, war in ausgezeichnetem Zustand mit toller Färbung und hatte sehr begehrte IDs. Und Los #6008, ein Orang-Utan in Kleinformat aus den frühen 1930er Jahren, wurde mit einem Eröffnungsgebot von €330 / $344 auf €3.100 / $3.231 zugeschlagen. Dieses fein gearbeitete Affenmuster mit seinen ausgeprägten Nähten, der zarten Gesichtsbemalung und dem fabelhaft gefärbten Mohair ist auf dem Sekundärmarkt nur selten zu sehen, wenn überhaupt.

Die Sammler nahmen auch dieses Angebot an antiken Filzpuppen zur Kenntnis. Los Nr. 6096, eine 21 cm große Puppe, die einen jungen Mann in einem taillierten grünen Anzug darstellt, hatte ein Eröffnungsgebot von € 330 / $ 344 und erzielte einen Zuschlag von € 4.200 / $ 4.378. Die Puppe wurde in dem begehrten Zeitrahmen von ca. 1916-1919 hergestellt, ist in sehr schönem Originalzustand und trägt ein selten zu sehendes Kostüm. Und Los #6020, eine außergewöhnliche 30 cm große Puppe in Form von Moritz (aus Wilhelm Buschs klassischem Kinderbuch Max und Moritz) auf einem vierrädrigen Wagen, hatte ein Eröffnungsgebot von €850 / $886 und erzielte einen Zuschlag von €4.100 / $4.273. Dieses Ziehspielzeug, das zwischen 1916 und 1926 hergestellt wurde, zeigte Moritz als Fahrer; die Puppe pendelte hin und her, während das Fahrzeug gezogen wurde. Die Max- und Moritz-Puppen von Steiff erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Sammlern - vor allem in Deutschland, wo diese Figuren in der Kultur und der literarischen Tradition des Landes praktisch fest verankert sind.

Selten zu sehende Vorkriegs- und Nachkriegs-Neuheiten mit Knöpfen in den Ohren rundeten diese bedeutende Auktion ab. Los #6124, ein 40 cm großer, stehender Billy Goat aus dem Jahr 1959, wurde mit einem Eröffnungsgebot von €220 / $229 versteigert und erzielte einen Zuschlag von €3.800 / $3.961. Diese nicht katalogisierte Rarität wurde aus Wollplüsch hergestellt, mit Zylinder, Monokel und Karikaturaugen verziert und für Scabal produziert - ein Schneiderei-Unternehmen, das für seine feinen Stoffe bekannt ist. Los Nr. 6066, eine mechanische Bulldogge mit beweglichem Schwanz und Kopf aus den frühen 1930er Jahren, erzielte ein Eröffnungsgebot von 625 € und wurde mit 3.500 € zugeschlagen. Diese äußerst seltene blaue Band Beispiel war in einem schönen Zustand mit starken Farben und wünschenswert IDs.

Auction Daily sprach nach der Auktion mit Pia Fast Seidel von Ladenburger, um sie zu fragen, wie es war, einige der besten Steiff-Produkte der Welt im internationalen Rampenlicht zu versteigern. Sie erzählt: "Es war aufregend, auf dem Podium zu stehen, als viele dieser außergewöhnlichen Steiff Stücke zum Verkauf kamen. Ich wurde ein wenig nervös, als das Gebot für den Stangengelenkbären die 30.000-Euro-Marke überschritt. Meine Hände begannen vor Aufregung zu zittern, als ich zwischen den konkurrierenden Geboten per Telefon, Computer und persönlichem Erscheinen hin und her wies, also machte ich Fäuste, um dies zu verbergen. Es war wunderbar zu hören, wie die Besucher klatschten, als er schließlich für 43.000 Euro verkauft wurde! Dieser Bär war der teuerste Gegenstand, den ich je professionell versteigert habe, und die ganze Erfahrung war für mich sehr bedeutsam."


Live aus Giengen: Ladenburger Spielzeugauktion - Steiff-Sonderauktion
Auction Daily
(geschrieben für und zuerst gedruckt in Auction Daily)
11. Juni, 2022


Nach einer mehrjährigen Pause aufgrund der COVID-19 findet auf dem Werksgelände der Margarete Steiff GmbH in Giengen wieder das alljährliche Steiff Sommer Festival statt - ein familienorientiertes Fest rund um Steiff. Einer der Höhepunkte dieser dreitägigen Veranstaltung, die vom 24. bis 26. Juni 2022 stattfindet, ist eine Auktion von Weltrang, die von der Ladenburger Spielzeugauktion GmbH in Ladenburg, Deutschland, veranstaltet wird. Bei dieser Auktion am 25. Juni werden rund 120 Lose mit atemberaubenden Knopf-im-Ohr-Schätzen angeboten. Auction Daily sprach mit Pia Fast Seidel von der Ladenburger Spielzeugauktion, um mehr über dieses Ereignis zu erfahren, das man nicht verpassen sollte.

Auction Daily: Erzählen Sie uns etwas über die Sommerveranstaltung von Steiff und über Ihre Geschichte der dortigen Auktionen.

Pia Fast Seidel: Die erste Steiff Sommer-Veranstaltung fand im Jahr 1997 statt. Obwohl wir seit 1989 Spielwaren verkaufen, war unsere erste Auktion auf diesem Festival im Jahr 2007. Es ist eine große Ehre, an diesem wichtigen Sammlertreffen direkt auf dem Steiff Werksgelände teilzunehmen. Wir arbeiten das ganze Jahr über daran, nur die besten Steiff Raritäten für diesen Verkauf zu sammeln. Unser Unternehmen ist sehr stolz auf seinen Ruf in der Spielzeugwelt als führendes Auktionshaus für alte Steiff-Artikel, so dass der Verkauf von Steiff-Artikeln in der Stadt, in der sie "geboren" wurden, sehr gut zu uns passt. Es ist ein wunderbares Gefühl von Zeit und Nostalgie, wenn man viele dieser Antiquitäten an den Ort zurückbringt, an dem sie ursprünglich hergestellt wurden - manchmal ein Jahrhundert oder länger zuvor.
Das Sommerfestival hat schon immer zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt angezogen. Es bietet Händlern und Sammlern den idealen Ort, um sich zu treffen und Geschäfte zu machen. Die Firma Steiff präsentiert Führungen, Archivausstellungen und Veranstaltungen, die die Geschichte der Fabrik, der Teddybären und sogar der Gründerin Margarete Steiff lebendig werden lassen. Und jeder genießt es, die neuesten Exponate im Steiff Museum zu sehen, Live-Musik zu hören und die köstlichen und authentischen schwäbischen Speisen zu probieren, die während der Veranstaltung angeboten werden.

Auction Daily: Erzählen Sie uns von einem außergewöhnlichen Objekt, das Sie in der Vergangenheit bei der Steiff Sommer-Auktion verkauft haben.

Pia Fast Seidel: Giengen liegt in einem ländlichen Teil von Süddeutschland. Dort gibt es außer der Steiff-Fabrik nicht viele andere lokale Unternehmen. In der Vergangenheit haben die meisten Menschen in der Umgebung von Giengen in irgendeiner Form für Steiff gearbeitet oder gehörten zur Familie Steiff. So ist es gar nicht so ungewöhnlich, dass sich auf den Dachböden und in den Kellern von Menschen, die in Giengen oder Umgebung wohnen, sehr seltene Steiff Artikel oder sogar Prototypen finden, die nie produziert wurden.
Bei der Steiff Sommer-Auktion 2016 verkaufte unser Unternehmen ein Bärenpaar aus der Zeit um 1930, das als Brautpaar verkleidet war. Sie waren nach dem Steiff-Muster "Dicky" gestaltet, einem sehr beliebten Teddybär-Design der damaligen Zeit. Jeder von ihnen war etwa 5 Zoll groß. Der Junge war aus blondem Mohair gefertigt und trug einen schwarzen Overall. Das Mädchen aus weißem Mohair trug ein rosa Kleid und hielt einen Strohkorb und einen Blumenstrauß in der Hand. Das Bärenpaar wurde als Hochzeitsgeschenk für ein junges Paar, das in der Steiff-Fabrik arbeitete, von seinen Kollegen hergestellt. Das Paar schätzte dieses handgefertigte Geschenk viele Jahrzehnte lang. Als sie sich verkleinerten und in eine Seniorenwohnanlage umzogen, brachten sie uns diesen Schatz zum Verkauf. Nach mehreren Runden schnellen und wilden Bietens, bei denen fast 100 Gebote registriert wurden, kamen die Dicky-Bären für fast 27.000 Dollar unter den Hammer. Soweit wir wissen, ist dies ein Weltrekordpreis für einen Dicky-Bären, der auf einer öffentlichen Auktion verkauft wurde. Es war erstaunlich, den überraschten und erfreuten Gesichtsausdruck des alten Ehepaars zu sehen, das das Dicky-Brautpaar nach der Auktion verkaufte.

Auction Daily: Was würden Sie sagen, ist das Highlight Ihrer kommenden Auktion 2022 in Giengen, und was macht dieses Objekt so bemerkenswert?

Pia Fast Seidel: Ein Objekt, das mit Sicherheit für Schlagzeilen sorgen wird, ist Losnummer 6104, ein originaler weißer Mohair-Stabbär aus den Jahren 1904-1905. Diese absolute Rarität ist in hervorragendem Zustand und weist alle typischen Merkmale der frühesten Bärenproduktion von Steiff auf: einen massigen Körper, eine Nase aus Guttapercha, eine gestutzte Schnauze, lange und schmale Füße, fünf gestickte Krallen pro Pfote und außergewöhnlich lange Arme. Er hat sogar seinen originalen Steiff Elefantenknopf als Erkennungszeichen. Besser als dieser Kerl geht es wirklich nicht. Ich habe noch nie ein schöneres Exemplar gesehen oder angefasst.

Auction Daily: Wie unterscheidet sich eine Auktion in Giengen von einer Auktion in Ladenburg, wo sich Ihr Büro befindet?

Pia Fast Seidel: Die ganze Stadt Giengen hat einen ganz besonderen Geist und zieht engagierte, lebenslange Sammler an. Diese Energie ist wirklich großartig für eine Auktion. Wenn wir unsere Auktionen in Giengen veranstalten, finden sie in einem wunderschönen alten Gebäude namens "Schranne" statt. Sie befindet sich etwa fünf Gehminuten vom Steiff Hauptgelände entfernt. Dieses Gebäude im Stil eines Getreidespeichers wurde 1869 erbaut, aber im Laufe der Zeit renoviert und zu einem Ort für Unterhaltung, Empfänge, Veranstaltungen und Ausstellungen umgebaut.
Die vielleicht größte Herausforderung bei der Durchführung unserer Auktionen in der Schranne ist die Tatsache, dass wir jedes bisschen Technik mitbringen müssen. Auch wenn diese Auktion live stattfindet, wird sie doch weltweit auf mehreren Internetplattformen übertragen, und die Käufer nehmen über Online-Gebote aus der ganzen Welt teil. Wir bringen alle Maschinen und Geräte aus Ladenburg mit, um dies zu ermöglichen! Das ist sehr kompliziert und zeitaufwendig. Aber wenn ich die begeisterten Teilnehmer im Publikum sehe, ist es das allemal wert - und ich weiß, dass die ganze Arbeit für etwas ganz Besonderes ist.

Auction Daily: Und schließlich ist dies die erste Steiff Sommer-Auktion seit mehreren Jahren, die aufgrund der COVID-19-Problematik live stattfindet. Glauben Sie, dass dies Auswirkungen auf die Anzahl der Bieter, das Interesse an der Auktion oder die Preise der Artikel haben wird?

Pia Fast Seidel: Im Laufe der Pandemie sind unsere Bieter und Kunden, die normalerweise persönlich anwesend sind, ohne Probleme zu telefonischen oder Online-Auktionen übergegangen. Aus diesem Grund sind die Preise für schöne Steiff-Artikel in den letzten zwei Jahren stabil geblieben. Wir sehen nichts, was darauf hindeutet, dass sich dies bei der kommenden Auktion ändern könnte.
Wir sind gespannt und freuen uns auf unsere kommende Juni-Auktion in Giengen. Wir hoffen, dass die Sammler auch in diesem Jahr wieder den Weg nach Giengen - und in die Schranne - finden werden. Viele Freunde und Sammler haben großes Interesse bekundet, wieder live bei Steiff-Veranstaltungen dabei zu sein. Sie haben den Reiz vermisst, andere gleichgesinnte, leidenschaftliche Sammler zu treffen und persönlich bei erstklassigen Auktionen mitzubieten. Wir werden alles dafür tun, dass sich unsere Auktionsteilnehmer bei unserer Veranstaltung am 25. Juni sicher und wohl fühlen.

Ladenburger Spielzeugauktion GmbH
Lustgartenstr. 6
68526 Ladenburg
Deutschland

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